Ich habe eine ganze Weile
gebraucht bis ich wusste was für meine Haare und mich das Beste ist. Ich
glaube viele machen dabei die gleichen Phasen durch, in der ständig das Shampoo
gewechselt, zwischendurch aus purer Verzweiflung nach Hausmitteln gegoogelt
und sich der halbe Kühlschrankinhalt an den Kopf geknallt wird, nur um doch
wieder bei einem neuen Produkt aus der Werbung zu landen. Das Gute an der Sache
ist, dass ich mittlerweile ganz gut Bescheid weiß was meine Haare vertragen,
was ihnen gut tut und dass ich mit wenig manchmal besser auskomme als mit mehr. Da
meine Haare schon seit einer Ewigkeit eine Länge von über 75cm erreicht haben
und noch nicht zu vertrockneten Stroh verkommen sind, wollte ich einen ganzen
Eintrag der Haarpflege widmen.
Haarbürste mit Naturborsten
Bevor ich über das Waschen an sich spreche, sollte man zuallererst die Haare vor dem Waschen gut durchbürsten. Damit verteilt man seine natürlichen Öle im ganzen Haar und es ist einfacher das Shampoo später bei besonders dickem Haar einzumassieren. Zudem erspart es mir hinterher das Haare-Kämmen, was bei nassem Zustand eine einzige Todsünde für die Haarstruktur ist. Sobald ich meine Haare geföhnt habe, fallen sie knotenfrei und glatt von meinen Schultern. Natürlich will ich keinem seine ganz persönliche Haarroutine ausreden, aber wer seine Haare zusätzlich schützen will, kann es ja mal versuchen.
Das Shampoo - eine nie enden
wollende Suche.
Über diverse Haarprodukte zu sprechen, erspar ich euch an dieser Stelle, denn jeder reagiert anders auf ein Produkt und muss etwaige Phasen der Verzweiflung auf der Suche nach dem richtigen Shampoo selbst durchstehen. Zum Beispiel hat meine beste Freundin äußerst sensible Haut und benutzt deswegen Babyshampoo. Nachdem ich das Shampoo selbst ausprobiert hatte, bekam ich eine allergische Reaktion.
Soviel dazu.
Allerdings habe ich einen kleinen Tipp für all diejenigen, die sensible Kopfhaut und sehr langes vielleicht sogar dickes Haar haben. Gereizte Kopfhaut bekommt man nicht nur vom falschen Shampoo, sondern auch von zu viel. Wer verhindern will, dass sich der haselnussgroße Klecks voll Shampoo immer weiter ausdehnt, sollte Shampookonzentrat von Guhl probieren. Es ist zwar einer der etwas teureren Shampoos, dafür ist es ergiebig und schäumt sehr gut.
Ansonsten möchte ich auf die
große Palette sulfatfreier Shampoos der Marke 'Urtekram' verweisen. Sie
enthalten nur die nötigsten Inhaltsstoffe, sind veganisch und bekommen
größtenteils sehr gute Bewertungen.
Silikonfrei oder nicht - das ist hier die Frage. Es gibt mittlerweile zwei Gruppen, die absichtlich silikonhaltige Shampoos benutzen, weil ihre Haare ohne nicht damit klar kommen und sie keinen geeigneten Ersatz für das Silikon gefunden haben, der das Haar davor bewahrt abzubrechen. Ich muss zugeben, dass es mir, nachdem die Silikone runter gewaschen waren, genauso erging. Da ich keine Spülung benutze und man Haarkuren nur ein bis zweimal die Woche verwenden sollte, kam zunächst keine weitere Pflege an mein Haar. Vor kurzem allerdings habe ich einen kleinen Geheimtipp für mich entdeckt, den ich zu meinem Erstaunen schon bei anderen Kosmetikprodukten (Hautcreme) angewandt habe, ich aber nie auf die Idee gekommen bin es auch bei der Haarwäsche anzuwenden. Zu jedem Klecks Shampoo gebe ich bei jeder zweiten Haarwäsche einen Tropfen ätherisches Öl hinzu. Das überschüssige Fett wird zwar herausgewaschen, die Pflege allerdings bleibt im Haar zurück, was man auch sofort merkt. (Es kann auch statt ins Shampoo in die Spülung. Aber Vorsicht! Wirklich nur bei jeder zweiten Wäsche benutzen, da man das Haar entweder überfetten kann oder die Kopfhaut das Öl nicht mehr verträgt) So kann man immer wieder auf's Neue sein Shampoo an seine Bedürfnisse anpassen. Besonders nützlich ist dies im Winter, wenn das Haar mehr Schutz benötigt und im Sommer, wenn die Kopfhaut von der Sonne zu stark austrocknet.
Jojobaöl: Eine wahre
Pflegebombe für die Haare.
Lavendelöl: Wirkt beruhigend auf die Kopfhaut.
Zusätzlich verlinke ich euch
hier die Liste der silikonfreien Shampoos. Zudem möchte ich euch eine ganz
tolle Seite empfehlen, auf der ihr die Inhaltsstoffe auf Bedeutung und
Schädlichkeit überprüfen könnt. Die Rede ist von Codecheck.info. Sie erklärt
was z.B. Polyquaternium-10 ist, ob es empfehlenswert ist, wofür es verwendet wird
und ob es Naturkosmetik-geeignet ist.
Wer von euch vor hat sich ein neues
Shampoo zu kaufen und nicht sicher ist, ob es hält was es verspricht, kann die
Marke bei Google eingeben und sich einige Testberichte durchlesen. Wie oben
schon erwähnt, reagiert jeder anders darauf, aber wenn das Shampoo hauptsächlich
darauf ausgelegt ist überschüssiges Fett zu entfernen und 90% der Tester das
nicht feststellen konnten, kann man ziemlich sicher sein, dass es bei einem
selbst nicht plötzlich Wunder wirkt. So manch ein Testbericht hat mich davor
bewahrt Fehlkäufe zu tätigen.
Das nasse Haar sollte man vor dem Föhnen wirklich eine Zeit lang im Handtuch vortrocknen lassen, denn ich habe des Öfteren gemerkt, dass meine Haare schneller nachfetten, wenn ich die Haare im noch sehr nassen Zustand föhne. (Für mich mindestens 30 - 45 Minuten. Dabei kann man die Zeit gut mit Frühstücken rumkriegen und muss trotzdem nicht all zu früh aufstehen) Bei sehr dicken und langen Haaren empfiehlt es sich zwei verschiedene Handtücher zu benutzen. Mit dem ersten Umwickelt ihr die Haare so lange bis das Tuch nicht mehr aufnahmefähig ist. Danach nimmt man ein neues zur Hand und lässt die Haare, bis sie geföhnt werden, darin trocknen. Damit verhindert ihr, dass die Haare im ersten Tuch nicht mehr weiter trocknen können und schont damit besonders eure Spitzen.
Zur Spülung möchte ich nur ganz wenig sagen, da ich selbst keine brauche und auch kein besonders großer Fan davon bin. Ich hab früher mehrmals versucht Spülung zu benutzen, da einige darauf schwören, aber ich hatte immer den Eindruck als würden meine Haare davon abhängig werden und ohne diesen Zusatz noch schlimmer aussehen als vorher. Zumal ich es total widersinnig finde ein silikonfreies Shampoo zu benutzen, wenn nicht jede Marke die dazu passenden silikonfreien Spülungen anbietet. Man wäscht sich somit die Silikone raus, nur um sich wieder neue drauf zu tun.
Die selbe Meinung vertreten
ich und meine Haare bezüglich Stylingprodukte ebenfalls. Jeder hat natürlich
eine andere Haarstruktur und kann deswegen auf das ein oder andere Produkt
nicht verzichten, allerdings sollte man von seinen Haaren (und der Kopfhaut) nicht
zu viel erwarten, wenn man sich (täglich) 4-5 verschiedene Produkte ins Haar
schmiert.
Alle zwei Tage
Es kam glaub ich vor dem
Hype über das Silikon in Shampoos, dass man sich in Haarforums darüber
ausgetauscht hat wie man es durch den zweiten Tag ohne Haare waschen schafft.
Für all diejenigen, die jetzt igitt schreien (manche lesen davon vielleicht zum
ersten Mal): das (Nicht-)Waschen bezieht sich nur auf die Haare und nicht den
ganzen Körper.) Ich weiß von einigen, die das Haar und das Durchhaltevermögen
haben, um sich die Haare nur alle drei bis vier Tage zu waschen, aber ehrlich
gesagt wird es mir ab dem dritten Tag erstens zu unhygienisch und zweitens muss
man es der strapazierten Kopfhaut wegen (Fett, eventuell auftretende Schuppen)
nicht übertreiben. Zumal es ein Haarmythos ist, dass Haare von der täglichen
Wäsche schneller nachfetten. (Laut einem Artikel im Focus ist dies hormonell
bedingt) Allerdings zerstört man dadurch den Säureschutzmantel der
Kopfhaut und strapaziert zusätzlich die Haare.
Nun hat jeder diesbezüglich seine eigenen Vorgehensweisen und hier sind meine:
Angefangen an dem Tag, an dem
man sich die Haare wäscht, sollte man vermeiden mit den Fingern immer wieder
durchs Haar zu fahren. Nicht nur die Finger bringen so hauteigene Öle ins Haar,
auch das Massieren der Kopfhaut trägt dazu bei. Helfen kann nicht nur die
richtige Frisur sondern auch Haarbänder oder Haarreifen, zumal ich meine Haare hab
nicht umsonst lang wachsen lassen und auch offen tragen möchte. Falls ich
allerdings am Nachmittag/Abend nicht mehr aus dem Haus muss, mache ich mir einen
einfachen Dutt.
Nun weiß ich mittlerweile, dass man sich die Haare über Nacht eigentlich zu einem Zopf binden sollte, aber mich persönlich stört das tierisch und ich lege mich so viel öfter/einfacher auf meine Haare als wenn sie offen und auf meinen Kissen ausgebreitet liegen. Für mich reicht es daher aus, sie vor dem Schlafengehen nur gut durchzubürsten.
Nun sind wir beim verhassten zweiten Tag angekommen und es gibt so manche unpraktische Tipps, die ich aus Haarforen kenne. Momentan ist wohl am meisten das eigentlich alte Trockenshampoo im Gespräch. Ich muss zugeben, es noch nie benutzt zu haben und ich würde es auch eher nicht empfehlen. Es trocknet die Kopfhaut aus und kann Juckreiz verursachen und für dunkle Haare ist es sowieso schonmal nichts. Zudem hat das Trockenshampoo den dummen Nebeneffekt, dass die Haare zwar sauberer aussehen, sie sich aber nicht so anfühlen.
Mir persönlich ist es völlig
egal wie toll meine Haare mit Trockenshampoo aussehen würden, wenn es sich
hinterher immer noch total ungewaschen anfühlt, hat es für mich den eigentlichen
Nutzen verfehlt.
Dazu gibt es hier einen ganz netten Beitrag.
Mein ganz persönlicher
Weg durch den zweiten Tag zu kommen, ist, die Haare gut durchzubürsten und
mir eine hübsche Flechtfrisur wie z.B. den französischen Zopf zu machen. Dabei
sind die Haare weg vom Gesicht, vor allem von der Stirn und werden dadurch auch
nicht fettiger. Ich bin generell jeden zweiten Tag mit geflochtenen Haaren
unterwegs und schau mir auch immer wieder gerne Tutorials von einer der
süßesten Videobloggerinnen der Youtubewelt an, die hier zu finden ist.
Weitere Pflegetipps, mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe:
Tee-Spülung:
1/2 - 1 Liter Kamillentee
für blonde Haare (gegen schnell fettendes Haar)
1/2 - 1 Liter Schwarztee für
dunkle Haare (für mehr Glanz)
1/2 - 1 Liter Kräutertee
(Brennessel) für dunkle Haare (gegen schnell fettendes Haar)
Apfelessig-Spülung
1 - 2 EL klaren Apfelessig
mit 1 Liter Wasser mischen. (schützt & kräftigt die Haare)
Öl-Kur
Olivenöl dünn auf die
Kopfhaut auftragen, einmassieren und über Nacht einwirken lassen. Am nächsten
Tag gründlich auswaschen. (für stark gereizte und ausgetrocknete Kopfhaut)
Jojobaöl in die Länge der
Haare einmassieren und 20 Minuten einwirken lassen und auswaschen. (stärkt das
Haar und verhindert Haarbruch)
Spezielle Shampoos:
Lavaerde-Shampoo: Besonders
gut bei empfindlicher Kopfhaut. (Mein persönlicher heiliger Gral ist das Urtekram Henna Shampoo mit Lavaerde. Meine Kopfhaut ist im Gleichgewicht und meine Haare sind gesund und silikonfrei.)
Vielleicht konnte der eine
oder andere Tipp etwas Neues zu eurer täglichen Haarroutine hinzufügen.
Wie gesagt:
das sind die kleinen Tipps und Tricks, die für mich persönlich nach
jahrelangem
Suchen und Ausprobieren gut gewirkt haben und falls jemand noch etwas
hinzufügen möchte, würde ich mich wahnsinnig über eure Pflegegeheimnisse
unten
in der Kommentarbox freuen.