Wisst ihr noch damals bei Oma? Die wusste Bescheid. Die wusste: Gutes kommt aus der Küche und nicht aus dem nächsten Drogeriemarkt. Bier ist gut für‘s Haar und Kaffeesatz gut für die Haut. Ja, sowas hört man immer wieder, besonders wenn man auf der Suche nach dem richtigen Duschgel, Gesichtswaschgel und Shampoo vor Verzweiflung am liebsten den halben Kühlschrankinhalt mit ins Bad schleppen will. Über die Jahre habe ich so meine Erfahrungen mit Hausmitteln gemacht und dabei meine ganz eigenen Tipps und Tricks für schöne und vor allem gesunde Haut entdeckt. (Tipps für schönes Haar gibt es hier)
Tee ist lecker. Tee ist gesund. Tee macht schön. Wenn ich am Wochenende mal etwas mehr Zeit habe, um mich
meiner Schönheitspflege zu widmen, beginnt diese meist mit einem entspannenden
Gesichtsdampfbad. Dazu gebe ich aufgekochtes Wasser und einen Beutel
Kamillentee in eine Schüssel und halte mein Gesicht unter einem Handtuch
darüber. Die Poren werden geöffnet und das Kondenswasser, das sich dabei bildet,
spült all die unliebsamen Hautunreinheiten heraus. Vergesst die leeren
Versprechungen auf den Waschgeltuben - das nennt man wirklich porentiefe
Reinigung!
Solltet ihr hinterher keine Zeit für ein Peeling haben,
könnt ihr euer Gesicht mit einem milden Waschgel reinigen und mit (eis)kaltem
Wasser ausspülen.
Auch als Spülung kann Tee wahre
Wunder bewirken.
♥ 1/2 - 1 Liter Kamillentee hellt blondes Haar nicht nur
natürlich auf, sondern wirkt auch gut gegen fettendes Haar und gereizte
Kopfhaut.
♥ 1/2 - 1 Liter Schwarztee gibt dunklem Haar mehr Glanz und Kraft.
♥ 1/2 - 1 Liter Kräutertee, vorzugsweise Brenneseltee, hilft bei dunklem schnell fettendem Haar und gereizter Kopfhaut.
Aber Vorsicht meine Lieben! Legt euch keine ausgekochten
Teebeutel auf die Augen, denn diese besitzen ganz feine Schwebstoffe, die Augenhornhaut reizen können
Kalter Kaffee macht
schön.
Naja so ganz stimmt das nun nicht. Dieser hartnäckige Mythos
stammt noch aus der Barockzeit. Damals war ein schneeweißes Gesicht ein Zeichen
von Reichtum. Deshalb wurden die feinen Damen und Herren so blass wie möglich geschminkt.
Da die Kosmetik zu der Zeit allerdings alles andere als von guter Qualität war,
hat der Dampf von heißem Kaffee die aufgepinselte Schönheit dahin schmelzen
lassen. Deswegen wurde er damals auch
kalt getrunken.
Doch ob heiß oder kalt, das was nach dem Brühen einer Tasse
Kaffee übrig bleibt, ist für eure Haut von viel entscheidender Bedeutung. Der
Kaffeesatz im Filterbeutel ist ein ganz hervorragendes Peeling für Gesicht und
Körper. Die Härte und Größe der gemahlenen Bohnen ist ideal, um euch von
abgestorbenen Hautschüppchen zu befreien ohne die Haut dabei zu reizen und
verletzen. Zudem strafft es euere Haut und mindert Cellulite an den
Oberschenkeln. (Leider mindert Kaffee nur die unschöne Orangehaut. Völlig
verschwinden wird sie davon nicht.)
Zugegeben - die Anwendung ist eine ziemliche Sauerei, aber für
das tolle Ergebnis lohnt es sich. Am liebsten wende ich das Peeling nach dem
oben erwähnten Gesichtsdampfbad an. Ganz ehrlich, so eine reine und superweiche
Haut hatte ich noch nach keinem gekauften Produkt aus der Drogerie. Danach
wascht ihr euch wie gewohnt die Reste des Kaffees mit Duschgel bzw.
Gesichtswaschgel ab.
Die organische Phase
aus Wasserdampfdestillaten
Egal, ob schnell fettende, trockene oder reife Haut, es gibt
meiner Meinung nach für alle ein geeignetes ätherisches Öl. Schon seit Jahren verfeinern meine Mutter und ich
unsere Gesichtscremes mit Öl, um etwaige Defizite auszugleichen. Und obwohl ich
zwischendurch neue Cremes ausprobiert habe, lande ich schlussendlich immer
wieder bei meiner No-Name-Feuchtigkeitscreme. Je nach Hauttyp kann man 1-2 verschiedenen Öle zusätzlich zu einer
einfachen Basic-Gesichtscreme verwenden.
♥ 1 Tropfen auf 1 Teelöffel (5ml) oder 3 Tropfen auf 1
Esslöffel (15ml) Teebaumöl: Bei schnell fettender Problemhaut (Wirkt
antiseptisch und antibakteriell)
♥ 1 Tropfen auf 1 Teelöffel (5ml) oder 3 Tropfen auf 1 Esslöffel (15ml) Jojobaöl: Bei reifer und trockener Haut (Erhöht Elastizität der Haut und schützt vor Feuchtigkeitsverlust)
♥ 1 Tropfen auf 1 Teelöffel (5ml) oder 3 Tropfen auf 1 Esslöffel (15ml) Lavendelöl: Für alle Hauttypen (Wirkt antimikrobiell und beruhigend)
Ein zusätzlicher Tipp: Ich möchte meine Creme immer so
frisch wie möglich haben. Aber nach einem
Tiegel mit 50ml Inhalt wird es trotz vorher gewaschenen Händen
irgendwann unhygienisch. Deswegen nehme ich nur etwa die Hälfte meiner Creme
und vermische sie in einem sauberen Tiegel mit etwas Teebaum- und Lavendelöl.
Ich muss sie mir deswegen zwar öfter zubereiten, habe aber aufgrund der
geringen Menge nicht irgendwann Unmengen von Bakterien im Tiegel.
Es gibt natürlich noch eine ganze Palette an Ölen, die gut
für die Haut sind, aber diese 3 sind meine Favoriten, zu denen ich immer wieder
greife und mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe.
Mutter Erde
Sucht man im Internet nach Gesichtsmasken, die mit frischen
Zutaten aus der Küche zubereitet werden können, hat man schon nach wenigen Minuten
die Qual der Wahl. Für jedes Problemchen gibt es die passende Maske. Meist
beinhalten die Rezepte Quark, Honig oder Avocado und sind schnell hergestellt.
♥ Quark-Honig-Maske: 2 EL angewärmten Honig mit 1EL Quark
verrühren und 30 Minuten einwirken lassen. (Für gerötete Problemhaut)
♥ Avocado-Maske: 1-2 TL Avocado, 1 TL Naturjoghurt mit 1/2 TL Honig verrühren und 10 Minuten einwirken lassen. (Für trockene Haut)
Auch wenn ich viele davon ausprobiert habe und sie alle gut
finde, ist mein absoluter Liebling bei der Herstellung einer Maske jedoch pure
Heilerde. (Luvos Heilerde 2 kostet ca. 5 - 7 €) Je nach Bedarf kann ich sie
nämlich mit einigen Tropfen Öl oder
Honig an die Bedürfnisse meiner Haut anpassen und bekomme dadurch eine
reinigende Maske, die dennoch sehr sanft zur Haut ist. Die Anwendung und das Abwaschen
hinterher mögen zwar etwas schmuddelig sein, aber im Gegensatz zu den fertigen
Masken aus der Drogerie schmiert man sich so nicht Unmengen von chemischen
Konservierungsstoffen ins Gesicht.
♥ 1 gehäuften Teelöffel Heilerde und 1/2 - 1 Teelöffel Wasser: Für ölige
Haut.
♥ 1 gehäuften Teelöffel Heilerde, 1/2 Teelöffel Honig und 1/2 - 1 Teelöffel Wasser: Für gereizte und gerötete Haut. (20 Minuten einwirken lassen)
♥ 1 gehäuften Teelöffel Heilerde, 1-2 Tropfen Teebaumöl und 1/2 - 1 Teelöffel Wasser: Diese Mischung ist ziemlich stark austrocknend und sollte nur für sehr ölige Problemhaut verwendet werden.
♥ 1 gehäuften Teelöffel Heilerde, 1-2 Tropfen Lavendelöl und 1/2 - 1 Teelöffel Wasser: Reinigt und beruhigt die Haut.
♥ 1 gehäuften Teelöffel Heilerde, 1-2 Tropfen Oliven- oder Jojobaöl und 1/2 - 1 Teelöffel Wasser: für Mischhaut. Reinigend und pflegend zugleich.
Nachdem die Heilerde im Gesicht komplett durchgetrocknet ist,
könnt ihr sie mit sanftem Druck abrubbeln und mit einem milden Gesichtswaschgel die
Haut von den Resten befreien.
Nun gibt es natürlich auch noch die Heilerdemasken aus der Tube. Diese habe ich zwar noch nie ausprobiert, aber ich für meinen Teil finde es schöner mit reinem Pulver meine Masken anzurühren. So kann ich immer wieder aufs Neue die Maske an meine Bedürfnisse anpassen und weiß dabei ganz genau was mir auf das Gesicht kommt. Zudem finde ich es wesentlich günstiger, weil eine Packung loses Pulver bei mir ewig hält und auch nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums verwendet werden kann.
Du hübsche Honigbiene
du!
Wer hätte gedacht, dass das flüssige Gold schon damals in
der Steinzeit von „Honigjägern“ als Nahrungsmittel genutzt wurde? Doch wenn man ihn heutzutage nicht aufs Frühstücksbrötchen schmiert, dann findet er
Anwendung in der Schönheitspflege. Egal ob im Erkältungstee oder als Zutat in einer Gesichtsmaske, Honig ist einfach gut für den Körper.
Neben einem reichhaltigen Körperpeeling benutze ich am
liebsten puren Honig für meine Lippen. Ich fülle dafür einfach einen Teelöffel
voll in ein kleines Döschen (aus der Apotheke für ca. 35 Cent) und trage mit
der Fingerspitze jeden Morgen etwas davon auf die Lippen. So verunreinigt man
nicht gleich das ganze Honigglas und durch die geringe Menge stellt man auch
sicher, dass man immer frischen Honig im Döschen hat.
Für Luxusschnecken gibt es auch die Möglichkeit 150g Honig
mit 1L Milch ins Badewasser zu mischen und sich wie Kleopatra bei Kerzenschein einen
schönen Abend zu machen.
Das waren sie also - meine persönlichen Favoriten, wenn es
um Hausmittelchen geht. Es gibt natürlich noch tausend weitere Rezepte,
Varianten und Zutaten für die verschiedensten Probleme und Hauttypen. Habt ihr
selbst einige Erfahrungen mit Hausmitteln sammeln können? Was sind eure
Lieblingsrezepte? =)
Mal wieder ein richtig toller Post, einige Sachen habe ich sofort auf meine Test-Liste verfrachtet. :)
AntwortenLöschenWas ich noch empfehlen kann ist eine Massage mit Honig. Kann man im Gesicht anwenden, aber auch auf dem Rücken usw. Falls du das mal testen möchtest: Einfach etwas Honig auf die Finger geben und dann die Finger abwechselnd auf die Haut drücken, wieder bis auf die Fingerspitzen von der Haut lösen und von vorn. Ich nehme dafür beide Hände und rolle sie sozusagen auf und ab. Das ist eine sehr klebrige Angelegenheit, aber der Honig zieht die Schlackestoffe förmlich aus der Haut heraus, was man nach einigen Minuten sogar richtig sehen kann. Ich habe das damals in der Ausbildung im Massageunterricht kennengelernt und ich sag dir, so eine samtweiche Haut hatte ich noch nie!
Liebste Grüße!
Großartiger Post und tolle Fotos!
AntwortenLöschenIch liebe Hausmittelchen und bin teetechnisch eine echte Kräuterhexe. Seit Monaten nehme ich mir ein Pflege-Detox-Wochenende vor. Das werde ich jetzt wirklich mal durchziehen und dabei einige deiner tollen Tipps mit einbeziehen. :)
Tolle ausführliche Tipps! Herrlich...da werde ich bald selbst mal welche von ausprobieren. Ich bin dann gespannt auf die Ergebnisse. :)
AntwortenLöschenLiebst
Vanessa von Les Soapstories.
Ja, oder? Das Gefühhl ist der Wahnsinn! Wie lange hast du massiert? Das mit der Durchblutung ist keine Einbildung, das ist tatsächlich so. :) Wir haben nur mit Waschlappen und warmem Wasser abgewaschen, aber sicher macht etwas Waschgel das Ganze einfacher. Zur Häufigkeit haben wir keine genauen Infos oder Einschränkungen bekommen, daher nehme ich mal an, dass es keine Probleme gibt, wenn man das öfter macht. Warum auch? Das einzige, was man damit macht, ist Giftstoffe aus der Haut ziehen undide Durchblutung erhöhen - also nur Gutes. :) Find das Hautgefühl hinterher so toll... wie Babyhaut, ganz weich!
AntwortenLöschenLiebe a.Ura...ich habe dir mal eine kleine Zeichnung von mir gewidmet :)
AntwortenLöschenDu findest sie hier: http://my-crazy-universe.blogspot.de/2013/09/sketch-36.html
Mach bitte noch lange weiter so, dein Blog ist einfach genial !